Männergottesdienst 20.10.24 in Niendorf und 2.2.25 in Herrnburg unter Mitwirkung von Fred, Bodo, Klaus und Joachim.

Das Thema dieses Männergottesdienstes ist in der ganzen evangelischen Kirche in Deutschland vorgegeben:

Es ist dir gesagt, Mann, was gut ist.

Als die Pastorin Doro Brand, die uns heute so schön musikalisch begleitet, diese Überstzung des Verses aus dem Prophetenbuch Micha hörte, schlug sie verzweifelt die Arme über dem Kopf zusammen. Im Original steht dort nicht Mann, sondern Adam, und wird in allen neueren Übersetzungen mit Mensch übersetzt. Adam heißt „von der Erde genommen“. Die Übersetzung mit „Mann“ ist also bewusst als Provokation zu verstehen. Gilt für den Mann etwas anderes als für die Frau? Diesen Gottesdienst hat die Männergruppe des Kirchenkreises Ostholstein vorbereitet. In unserer Gruppe waren die Meinungen gespalten, ob für Mann und Frau das gleiche gilt, oder ob man für den Mann speziel festlegen muss, was gut und richtig ist.

Bei der Vorbereitung stellten wir schnell fest, dass uns als Jungen und Männern viel gesagt wurde, was gut und richtig sein soll und das wir heute nicht oder nur in Ansätzen akzeptieren können. Jungens weinen nicht, stell dich nicht so zimperlich an, du musst dich durchsetzen, lass dir nichts gefallen. Solche und ähnliche unschlaue Ratgeber haben uns aber mit geprägt.

Wir wollen und heute im Gottesdienst deshalb den Fragen stellen: Was ist gut und richtig und wofür stehen wir ein.

„Es ist dir gesagt, (Mann Frau …), was gut ist“ – dieser Text aus Micha 6,8 verweist auf drei zentrale Werte:

Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Demut.

Auch ohne religiösen Bezug sind diese Werte wichtig für das menschliche Miteinander und bieten eine Grundlage für eine gerechte und ausgewogene Gesellschaft.

Gerechtigkeit ist ein zentraler Begriff, der Chancengleichheit, faire Behandlung und soziale Gerechtigkeit umfasst.

Das bedeutet, dass alle Menschen, unabhängig von ihrer Herkunft oder ihrem Status, gleiche Rechte und Pflichten haben.

Die Herausforderung besteht jedoch darin, wie Gerechtigkeit definiert und umgesetzt wird, da es in der Gesellschaft unterschiedliche Auffassungen darüber gibt, was als gerecht gilt.

Barmherzigkeit kann als soziale Verantwortung verstanden werden. Dabei geht es darum, die Schwächsten in der Gesellschaft – Arme, Kranke oder Minderheiten – zu schützen. Hier gibt es unterschiedliche Ansätze: Einige betonen die Rolle des Staates in der Fürsorge, während andere mehr auf die Eigenverantwortung des Einzelnen setzen.

Demut bedeutet, dass Macht verantwortungsvoll eingesetzt wird, ohne überheblich zu werden, und dass man offen für Kritik bleibt. Führungskräfte, die demütig sind, hinterfragen ihre Entscheidungen, hören auf Experten und auf die Menschen, die sie vertreten. Sie sehen sich als Förderer des Gemeinwohls und nicht nur als Machthaber.

Zusammenfassend lässt sich sagen: Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Demut sind nicht nur religiöse Prinzipien, sondern auch starke Leitlinien für verantwortungsvolles Handeln, das stets das Wohl der gesamten Gesellschaft im Blick behält.

„Es ist dir gesagt, was gut ist. Wofür stehst du?“


Micha fordert auf, nicht nur zu erkennen, was richtig ist, sondern dies auch im eigenen Leben aktiv umzusetzen.
Es ist eine Einladung zum Nachdenken.

Welche Werte bestimmen mein Handeln?

Wie wir auf diese Frage antworten, bestimmt die Wirkung wie wir in der Welt um uns herum wahrgenommen werden.

Wir alle tragen Verantwortung – für unser Tun, unsere Worte und manchmal auch für unser Schweigen.

Oft wissen wir, was gut und gerecht ist, aber die wirkliche Herausforderung liegt darin, diese Erkenntnisse in unserem täglichem Leben umzusetzen.

Gerechtigkeit und Mitgefühl sind keine abstrakten Worte, sondern lebendige Werte, die uns helfen, harmonisch mit anderen und der Umwelt zusammenzuleben.

Wofür stehst du?
Diese Frage begleitet uns jeden Tag. Stehst du für Gerechtigkeit, indem du dich gegen Ungleichheit einsetzt?
Zeigst du Mitgefühl, indem du anderen in schwierigen Zeiten beistehst? Oder lebst du in Bescheidenheit, indem du nicht immer deinen eigenen Vorteil suchst, sondern das Wohl der Gemeinschaft in den Vordergrund stellst?

Wofür stehst du?
Die Antwort auf diese Frage zeigt sich nicht in großen Worten, sondern in den kleinen, alltäglichen Entscheidungen, die wir treffen. Es genügt nicht, nur zu wissen, was gut und richtig ist, es kommt darauf an, danach zu handeln.

Ist dem Mann gesagt, was gut ist?

An den Mann werden heute mehrere sich teilweise widersprechende Männlichkeitsnormen angetragen. Aber die neueren Erwartungen wedern eher in der Theorie vertreten als in der Praxis gelebt. Zum Beispiel gelten gewaltfreie Konfliktlösungskompetenzen zum selbstverständlichen Anspruch des modernen Mannes, aber körperliche Stärke und schlagkräftige Durchsetzungsfähigkeit werden weiterhin von ihm erwartet. Es wird erwartet, dass der Mann sich mehr als früher um seine Gesundheit kümmert und sich gesünder ernährt, aber im Berufsleben wird volle Einsatzkraft ohne auf Herzinfarte zu achten gefordert und Zeit sich um die Zubereitung gesunder Mahlzeiten zu nehmen bleibt auf der Strecke.

In unserer Gruppe gab es einige, die auf die Frage, wofür Mann steht klassisch antworteten: Eine Famile gründen und sie versorgen und beschützen. Und für diese Männer war klar, dass der Mann in der Familie die Entscheidungen trifft. Aber die Mehrheit sah das völlig anders und ging von gleichberechtigen Partnerschaften aus, in denen dann Kommunikationsfähigkeit und Dialogfähigkeit vorrangige Forderungen an den Mann sind. Während dem einen seine Testerongesteuerte Aggressivität zum Problem wurde, klagt ein anderer, dass er zu oft nachgibt und mal öfter Härte zeigen müsste. Die herkömmlichen Normen sind immer noch wirkmächtig. Andererseits haben Männer zunehmend andere Vorstellungen davon, was es heißt „gut“ Mann zu sein.

Für den Prophete Micha, von dem der Satz: „Dir ist gesagt was gut ist!“ war das klar wie Klosbrühe. Nur der Mann war verantwortlich, die Rechte der Frau waren minimal und beschränkten sich auf den Haushalt. Leider erfahren wir nur wenig in der Schriftrolle, wwer Micha war. Er kam aus einem kleinen Dorf im Süden des Reiches Juda. Zu seiner Zeit bestand Israel aus 2 Reichen, dem Staat Juda mit der Hauptstadt Jerusalem und dem Nordstaat aus Galiläa und Samaria. Er war weder irgenwo als Prophet angestellt, wie andere Propheten, noch einer Prophetenschule, wie etwa Jesaja angegliedert. Er ar eher ein Einzelgänger, ein Laienprediger würde man heute wohl sagen.

Das gute Tun bestamd für ihn im wesentlichen aus dem halten der Gebote des Moses, so ähnlich wie Bodo das eben hier erzaählt hat. Und er sah, wie die Gebote überall im Land verletzt wurden. Israel würde Götzendienst betreiben. Die Armen würden unterdrückt, die Menschen versklavt, die Reichen undMächtigen würden sich alles nehmen und das Gesetz zu ihrem Vorteil beugen. Auch vor Gericht würden durch falsche Anschuldigungen Menschen betrogen oder umgekehrt Verbrecher durch falsche Zeugenaussagen entlastet. Alle Gesetze des Moses wurden missachtet.

Und sein Thema ist das Gericht, das über das Land kommen wird. Das Südreich Israel und das Nordreich Juda, aus dem er stammt würden von den Staaten des Nordens zerstört. Gottes Strafe wird das ganze Land Israel, beide Staaten, treffen. Die Eroberung des Nordreichs durch die Assyrer hat er noch miterlebt, die von Juda durch die Babylonier war erst nach seinem Tod.

Und er war ein überzeugender Prediger, möglicherweise gingen die Reformen des Königs Hilkia in Juda teilweise auf die Anregungen von Micha zurück. Auch die Zerstörung Jeusalems konnte durch seine Warnungen und durch einen Vertrag mit den Assyrern, der Juda zu Schutzgeldern verpflichttete, eine lange Zeit verhindert werden.

Sein zweites Thema war die Hoffnung auf den „Durchbrecher“ wie er ihn nannte, der das Volk Israels nach der Zerstörung wieder sammeln und ein gerechtes Land aufbauen wird. Es wird ein Reich dea Friedens sein, in dem die Völker der Welt ihre Schwerter zu Pflugscharen machen werden, wie es in dem wohl berühmtesten Satz aus der Schriftrolle Micha vorhergesagt wird.

Liebe Gemeinde, liebe Schwestern und Brüder und Sonstige: Der heutige Predigttext lautet vollständig und in üblicher Übersetzng :

“ Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der HERR von dir fordert: nichts als Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“

Diese drei Dinge sind für Micha wichtig:

  1. Gottes Wort halten
  2. Liebe üben
  3. demütig sein vor deinem Gott.

Jesus hat auf die Frage der Schtriftgelehrten fast ähnlich geantwortet, „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüt und mit all deiner Kraft“ (5. Mose 6,4-5).Das andre ist dies: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“(3. Mose 19,18)

Micha antwortet genau wie Jesus mit dem Hinweis au die Liebe zu Gott und zu Nächsten und beide zitieren Gebote aus deR Thora, aus den ersten Büchern der Bibel.

In unserer Männergruppe spielte bei den Diskussionen die Gartenharke eine Hauptrolle. Hans hatte sie erwähnt: Es sei wichtig dass sie richtig herum abgestellt wird, damit kein anderer sie sich in den Fuss rammt und dann mit dem Stiel auch noch an den Kopf haut. Und er hielt es für wichtig solche sebstverständichen Schutzmaßnahmen sofort zu korrigieren, auch wenn ein anderer den Fehler begangen hatte. Der Schutz der Mitmenschen vor Schaden sei Aufgabe von jedem, und nicht nur Sache für THW, Feuerwehr und Notfallsanitäter. Aber in der weiteren Diskussion bekam die Harke dann doch noch eine ganz andere Funktion. Als wir darüber sprachen, wie unsere Staatslenker unsinnig, ungerecht und unverstänlich handeln war die Idee, sie sollten die Harke mal ordentlich vor den Kopf bekommen, in der Hoffnung dass die Obrigkeit dann mal merkt, wie ihre Entscheidungen anderen weh tut. Es zerstört unsere Zukunft und unser Zusammenleben. Gottes Wort halten gilt nicht nur für den einzelenen Mnenschen, sondern auch für Gruppen, Institionen und Staaten.Frieden Gerechtigkeit und Bewahrung de Schöpfung kann kein Einzelner alleine bewircken, aber im Zusammenspiel von vielen aktiven Menschen läßt sich einiges bewegen.

Hingegen ist „Liebe üben „ das zentale Wort an jeden von uns, und eben nicht nur gegenäüber Familienangehörigen und Freunden sondern gerade auch gegenüber Menschen, die anders denken und handeln. Und uns feinselig begegnen.

Das dritte, demütig sein vor unserem Gott weist auf unsere persönliche Beziehung zu unserem Schöpfer. Wir nehmen unser Leben und alles was wir haben dankbar an. Wissend dass nichts selstverständlich ist, Weder unser täglich Brot, noch unsere Gesundheit, noch unsere beruflichen Erfolge. Alles verdanken wir ihm und dafür loben und preisen wir ihn.

Halleluja Amen

ENDLICH ZUHAUSE

Nur noch wenige unausgepackte Kisten geben Zeugnis davon, dass hier kürzlich ein Umzug stattgefunden hat😊. Wir sind sehr dankbar, dass das ganze Renovieren, der Küchenumbau und der eigentliche Umzug wunderbar in time abgelaufen sind.

Küchenabbau in Scharbeutz

Die Munsteraner Freunde
in action:
Hubertus Klenner, Jörn Ronde, Christopher Klenner

Drei Tage später baut die Küchenfirma unsere Küche
in Ratekau wieder auf:

Und dann heißt es auspacken und schrauben:

Und zwischendurch genießen:



Und dann stieg unsere Einweihungsfete:

Andrea Krüß-Anders

Wir wünschen Euch viel Segen


Wir freuen uns sehr, dass so viele liebe Menschen unsere Freude teilen:

Aus der alten Nachbarschaft in der Biberburg, neue Nachbarn hier in Ratekau, unsere Musiker-Freunde, Männer des Männerkreises, Leute von den Grünen, Familie und unsere Vorbesitzerin des Hauses mit Tochter und Enkel.

Ein wunderschönes Fest mit Musikeinlagen, bei dem zeitweilig nicht alle Platz fanden (und auf die Treppe auswichen :-)) und das bis weit in den Abend reichte.

Under the harvest moon

DANKE !

Danke,
dass Ihr da wart!

Danke,
dass es Euch gibt!

Videos und Fotos von Andrea Krüß-Anders und Doro Brand
Musik: Carina Dorka, Karl Anders, Wolfgang Kummerfeldt

Geschenkt – Biberburg ade

Zum guten Schluss durften wir noch einmal so richtig auskosten, was es heißt, in der Biberburg 13 gewohnt zu haben: Der Möbelwagen des Umzugsunternehmens hatte wohl die Siedlung kaum verlassen, als unser Vermieter unsere Wohnung genauestens inspizierte. Und das nicht nur – wie von ihm behauptet- von außen durch die Fenster schauend🙃. Bei Wohnungsübergabe 10 Tage später präsentiert er mir ein Foto, dass nur fotografiert werden konnte, wenn man in der Wohnung war. Hausfriedensbruch nennt man diesen Tatbestand. Und noch etwas wird damit offensichtlich: Der Vermieter der Biberburg 13 hat ohne Wissen seiner Mieter einen Schlüssel der Mietwohnung – und setzt diesen – wie erneut deutlich geworden ist – ein, um seine Mieter zu kontrollieren.

Mieter der Biberburg 13
können einem Leid tun!

Apropos Kontrolle: Der Zwang zum Kontrollieren ist so stark, dass der Herr Vermieter alles dran gesetzt hat, um herauszufinden, wo wir jetzt wohnen. Es ist ihm dabei aber wohl leider ein kleiner Fehler unterlaufen, der das Hinterherspionieren verrät. Armer Mann!

SCHLICHT

Wünsche mir schlicht die Wahrheit!
Dabei geht es nicht um die eine oder andere Wahrnehmung bestimmter Dinge, sondern darum, bestimmte Tatsachen als solche auch zu akzeptieren. Sicher ist es dabei nicht immer angenehm, sich selber ins Gesicht zu sehen. Der Spiegel hält mein Gesicht aus. Die Frage bleibt eher, wie lange ich aushalte, was das Spiegelbild mir sagt.

Ein Mann erkennt beim morgendlichen Blick in den Spiegel, so erzählt eine Geschichte, dass ihm sein Gesicht abhanden gekommen ist. Hektisch beginnt er zu suchen – in der Badewanne, hinter der Garderobe, im Abstellraum, unter dem Bett – erfolglos. Er stürmt nach draußen, fleht die Nachbarn an, bittet Freunde, ihm bei der Suche zu helfen. Das Gesicht bleibt verschwunden.“

Es ist schlimm, sein Gesicht zu verlieren – ist doch das, was uns ausmacht, das, woran andere uns erkennen, nicht mehr da.

„Nachmittags bekommt unser Mann Besuch von seinem kleinen Enkel. „Opa“, fragt er: „Opa, fahren wir mit deinem Bagger auf die Baustelle? Es ist am schönsten, wenn du fährst!“

Beim Verlassen des Hauses fällt der Blick unseres Mannes in den Garderobenspiegel. Was ihm da entgegenschaut, sind zwei strahlende Augen: Es ist wieder da – sein Gesicht!“

Weltfremd

Eine Pastorin vertraut ihrem Vermieter den Schlüssel an mit der Bitte, während ihrer Abwesenheit den Briefkasten zu leeren und die Post im Eingangsbereich ihrer Wohnung zu lagern.

Heute habe ich beim Schlichtungsgespräch gelernt,
dass ein solches Vertrauen nicht von dieser Welt ist,
und dass ein Vermieter eine solche Gelegenheit nutzen darf,
die Wohnung zu kontrollieren,
das Bad zu inspizieren
und die Dusche zu säubern.

Hausfriedensbruch ???
Wie kommen Sie darauf, Frau Pastorin?

Als wir im vergangenen Jahr unseren Vermieter darauf angesprochen haben, dass wir kein Vertrauen mehr zu ihm als Vermieter haben, weil jemand während unserer Abwesenheit in unserer Wohnung war, hat er Stein und Bein geschworen, dass er nur die Post in den Eingangsbereich gelegt hat. Warum – so seine Aussage – hätte er in die Wohnung gehen sollen?

Ja – warum?

Dass so etwas in unserem Rechtsstaat möglich ist, können Sie nicht glauben?
Es fällt mir auch schwer.
Aber so geschehen in der Biberburg 13 in Scharbeutz.

Hier gelten offensichtlich andere Regeln.
Aber auch eine weltfremde Pastorin lernt dazu.

Fast schon ein Treppenwitz

Nur – dass unsere Wohnung in der Biberburg 13 gar keine Treppe bietet …

Gerade galt noch:
„… auf der von Euch nicht gemieteten Terrasse dürfen keine Stolperkabel liegen“ und „… ich als Eigentümer pflege sie, halte sie sauber und lasse sie auch von anderen bei meiner Abwesenheit pflegen.“


Gerade erst
hockte mein Vermieter direkt vor meiner Terrassentür, um dort sauber zu machen. Dass die Mieter zu diesem Zeitpunkt noch nicht angekleidet waren, störte – ihn – nicht weiter!

Jetzt – mit Veröffentlichung Mitte Mai bei Kleinanzeigen – gilt:
Terrassenwohnung zu vermieten:
Die Stadtvilla bietet Südausrichtung mit zwei kaum einsehbaren Terrassen. Eine ca. 30 m² große Südwest- und eine ca.13 m² Südost Terrasse. Die Blickausrichtung von Süd/Ost/West verläuft direkt ins Grüne, auf alten Baumbestand und Wiesen
.

Wie sich die Zeiten doch ändern :-))

Dass so ein Luxus nicht umsonst ist, versteht sich doch von selbst 😏:
Die Kaltmiete der Stadtvilla-Wohnung steigt monatlich um lockere 600,00€ auf knapp 2.000€.

Aber dafür ist auch der Garten nicht mehr mit gemietet.

Das Lachen bleibt einem da aber im Hals stecken!

Kleine Nachbemerkung:
Zwischenzeitlich ist seine Super-Ausschreibung durch eine Anzeige mit nur 8% Mieterhöhung ersetzt. Die Ausschreibung vom Mai kennt unser Vermieter nicht mehr. Öffentlich erklärt er, diese Anzeige habe ein Fremder geschaltet. Nicht sehr glaubwürdig – enthält diese Anzeige doch die Handy-Nummer unseres Vermieters.

Und
unser Vermieter ist ja großzügig: Im Schlichtungsgespräch bietet er uns – knapp 6 Monate nach erfolgter Kündigung und vorausgehender Schikanen und Unterstellungen seinerseits – nun einen neuen Mietvertrag an. Die Miete ist leicht erhöht, hat eine 6%ige Staffel p.A., und zur Beilegung aller strittigen Punkte wie z.B. der Gebrauch unserer Fasssauna dürfen wir die Kosten übernehmen.

Was ist das denn für eine Frechheit!

Das BGB verbietet übrigens in §573 eine Kündigung zum Zwecke einer Mieterhöhung.

Hoffentlich!

Eine Zeitlang galt:
„Dieser Mann, Wundertäter, Störenfried, Aufwiegler muss weg!“
„Besser einer stirbt, als wir alle!“

Eine Zeitlang galt:
„Ich wasche meine Hände in Unschuld!“
„Kreuzige ihn! Kreuzige ihn!“

Eine Zeitlang galt:
Der Mann aus Nazareth – Jesus – liquidiert.
Dann – endlich –
Ruhe – Friedhofsruhe.

Eine Zeitlang galt:
Der Tod hat das letzte Wort –
eine Nacht – ein Tag – eine Nacht …

Eine Zeitlang galt:
„Er ist nicht hier, er lebt!“
„Er ist auferstanden!“

… können Sie nicht verstehen!?

Können Sie nicht verstehen!  – sagen Sie?
Das mit der Auferstehung – wie soll das gehen?
Wie soll einer da sein – an meiner Seite sein, der gestorben ist?
Und das Ganze auch noch vor mehr als 2000 Jahren!

Können Sie überhaupt nicht verstehen! – sagen Sie.
Ja – das glaub ich Ihnen gerne.
Geht mir nämlich manchmal auch so.

Können Sie überhaupt nicht verstehen! – sagen Sie.
Da sind Sie in guter Gesellschaft:

Zwischen Jerusalem und Emmaus – zwei sind unterwegs – schweren Schrittes – können nicht verstehen – der Tod des Freundes hat ihre Lebensplanung zerstört – mit ihm, dem Freund, sollte doch alles besser werden: die politische Lage, die eigene Zukunft, das gerade begonnene ‚neue‘ Leben … jetzt ist er tot.

Und wer tot ist, ach – Sie wissen das selber nur zu gut!

Tourdion

Zwischen Scharbeutz und Ratekau
– zwei sind unterwegs – schweren Schrittes:
„Mama“, fragt die 5-jährige Tochter,

„Mama, jetzt, wo Oma gestorben ist, wo ist sie jetzt?“

Ja – wo ist sie jetzt?
Wo sind die, von denen wir uns für immer verabschieden müssen?
Was antworten Sie, wenn vielleicht auch Ihr Kind, Ihre Enkelin Sie fragt?

Was antworten Sie?

On the way to Cesarea


„Mama, jetzt, wo Oma gestorben ist, wo ist sie jetzt?“
„Im Himmel“, sagt die Mutter.

Unterwegs. Damals.
Zwei im Gespräch miteinander. Einander Stütze. Es ist besser zu zweit als allein, wenn man traurig ist. Ein Dritter gesellt sich zu ihnen. Sie merken es kaum. Er fragt. Will wissen, warum sie so traurig sind. Sie antworten: „Das mit Jesus von Nazareth – wie er ans Kreuz gebracht worden ist – und er war doch unsere Hoffnung – tot!“

Unterwegs. Zwischen Scharbeutz und Ratekau – zwei im Gespräch miteinander:
„Mama, jetzt, wo Oma gestorben ist, wo ist sie jetzt?
„Im Himmel“, sagt die Mutter.
Daraufhin das kleine Mädchen: „Gott sei Dank!
Ich dachte schon, Oma sei tot!“

Tot sein – verstehe ich – kann man also auf verschiedene Weise:
Zwei Möglichkeiten haben wir gerade gehört:
Man kann tot sein und in der Erde liegen.
Man kann aber auch tot sein und ‚im Himmel‘ sein.

Ich glaube, dass es noch eine andere Weise von Tot-Sein gibt:
Ich sehe Menschen vor mir, die in den Kriegsgebieten unendlicher Gewalt ausgesetzt sind, Menschen auf der Flucht, Menschen, die für sich keine Zukunft mehr sehen.
Vielleicht sehen Sie auch Menschen vor sich,
Gesichter und Namen fallen Ihnen ein …

Die letzte Rose des Sommers

Damals, die  beiden, die sagen: Unser Freund ist tot und liegt in der Erde.
Nach langem Weg kommen sie dann endlich in Emmaus an. Kehren ein – wollen zu Abend essen.
Und als sie am Tisch sitzen, da nimmt der Dritte, der Fremde, das Brot. Dankt, bricht es in Stücke, gibt es den beiden.
Da fällt der Groschen. Das ist kein Fremder. Nur einer teilt so das Brot. Sie erkennen das mit einem Mal. Nur einer teilt so das Brot: Ihr verstorbener Freund Jesus.

Tot – aber wohl doch nicht in der Erde, sondern ?
Im Himmel?

Das Leben kehrt in sie zurück.
Die Begegnung mit dem, den sie tot glaubten, lässt sie aufstehen.
Sie verlassen das Haus, kehren zurück nach Jerusalem – auf schnellstem Weg.

Jesus hat von sich gesagt: „Ich bin die Auferstehung und das Leben.“

Das ändert nichts an der Tatsache, dass ich um meine Endlichkeit weiß. Aber sie verändert meinen Blick auf die, die leiden und kaputtzugehen drohen. Vertraue ich dieser Aussage, dann schickt mich die Auferstehung Jesu mitten hinein ins Leben – mitten hinein in Schmerz und Trauer, in Unrecht und Gewalt.
So wie die beiden tief-traurigen Freunde, die nach Jerusalem zurück laufen.

Glaube ich an einen Gott, der stärker ist als der Tod, dann wird das nicht spurlos vorübergehen an den vielen Todesspuren, die unser Leben durchziehen. Dann werde ich an der Seite der Verzweifelten und Gezeichneten mitgehen – sie mitnehmen ins Leben.

Und – wenn Jesus das Leben ist – dann gilt das in letzter Konsequenz auch für mein eigenes Leben:
Ich werde einmal tot sein, in der Erde liegen – ja – und doch leben bei Gott. Das ist meine Hoffnung, die mich nicht still in meiner Ecke sitzen lassen kann.

Ich kehre an den Anfang meiner Predigt zurück:

Eine Zeitlang galt:
Der Tod hat das letzte Wort –

eine Nacht – ein Tag – eine Nacht …

Diese Zeit ist vorüber.

Jetzt gilt:
„Fürchtet euch nicht!

Ich bin bei euch, alle Tage bis an das Ende der Welt!“

Jesus sagt das. Der, der das Leben ist.
Der mit uns unterwegs ist. Hell und Dunkel mit uns durchschreitet. Der uns Menschen an die Seite stellt, die uns das Leben wiedergeben.

„Glauben Sie das, Frau Pfarrerin?“
„Ja!“,  sage ich. „Stotternd manchmal. Und manchmal nur sehr verhalten.
Ist doch so viel Dunkles auch in unserm menschlichen Miteinander. So viel Egoismus, der nur an das eigene Fortkommen denkt.

So viel Selbstsucht, die Angst produziert und die eigene Freiheit bedroht sieht durch die vielen Fremden in unserem Land, und die gar nicht wahrnimmt, dass es nicht um uns und unsere Befindlichkeiten geht, sondern die Bedrohung des Lebens und der Freiheit derer, die da kommen.

„Glauben Sie das mit der Auferstehung, Frau Pfarrerin?“
„Ja!“,  sage ich. „Stotternd manchmal. Und manchmal nur sehr verhalten.

Aber dann will ich mich an die beiden erinnern – an die von damals auf dem Weg nach Emmaus. Und an die beiden auf dem Weg zwischen Scharbeutz und Ratekau. Amen.

Weiter Himmel

Grenzgänger

Keine Furcht vor dem scharfen Auge des Vermieters

Da weiß wohl einer, wie man sicher ist vor einem grundlos kündigenden Vermieter: Man buddelt am besten genau an der Grundstücksgrenze 🙂

Aber vielleicht sollte er sich nicht soo sicher fühlen. Immerhin hat der Vermieter der Biberburg 13 sein scharfes, fernes Auge auf seinem ganzen Stolz.
Wie anders ist es zu erklären, dass der Herr Vermieter – obwohl im Südpazifik weilend (!) – Bilder des parkenden und ladenden Autos des Mieters posten kann? Und per Sprachnachricht sich zu Wort meldet: ‚Ich werde euch nicht anschwärzen, aber die Nachbarschaft hat mich angeschrieben- waren schon beim Ordnungsamt, bei der Polizei – es herrscht große Unruhe in der Nachbarschaft – ich werde nichts unternehmen, ich will euch nur sagen, dass das aufhören muss – ich sage das im Rahmen – einer lieben, friedvollen Nachbarschaft :- ???‘

Armer Maulwurf !!!

Wie weit das Licht uns trägt …

Fröhlich ging’s zu beim musikalischen Neujahrstreffen
in der Biberburg

„Und wieder ist ein Jahr vorbei mit vollen und mit lauen Tagen.
Was bleibt, ist einerlei, was kommt, kann niemand sagen.
Und das, was ist, das Jetzt, bleibt Ziel, ich möchte den Augenblick wagen.“
Uli Führe

Aragon Mill
And the only tune I hear is the sound of the wind
as it blows through the town weave and spin.

Funny Power
Biberburg String-Quartett

Gerne haben wir in diesem Jahr auch miteinander gesungen.

Es ist für uns eine Zeit angekommen

Bretonischer Tanz

Birkenring Tango

Gute Wünsche

Wir wünschen Euch viel Segen auf allen euren Wegen!

Fotos und Videos von Carina Dorka und Andrea Krüß-Anders
Zusammenstellung Dorothea Brand

Lichtzeichen

„Steig auf den Lichtstrahl,
wir finden einen neuen Tag.
Vielleicht geht’s noch weiter.
Wir werden sehen, wie weit das Licht uns trägt.“

– Wolfram Eicke in „Ich habe mir den Himmel eingeladen“ –

Adon Olam

Lass los, die du mit Unrecht gebunden.
Lass frei, die du in Ketten gelegt.

Befreie die, die du belastest.
Reiß alles nieder, was deinen Nächsten niederdrückt.

Hashivenu

Wenn du einen verloren gehen siehst,
umhülle ihn mit deiner Liebe.

Entzieh dich ihm nicht,
zieh ihn heraus aus dem Elend.

Leha Dodi

Dann wird dein Licht aufleuchten wie in der Morgenröte,
und alles wird heil auf der Erde
.

Harte Zeiten

Und manchmal
hilft auch der Blick auf einen selbst,
um den Tag ein wenig heller werden zu lassen …

Vom Regenschirm :-))

Nigun